Wirtschaftskreisläufe am Keschtnweg
Im Kern ging es im Projekt „Wirtschaftskreisläufe am Keschtnweg“ um die Initiierung einer Mehrwertstrategie durch Kooperation regionaler Wirtschaftsbetriebe und Organisationen. Die Kastanie bzw. der Keschtnweg diente dabei als Symbol zur Kennzeichnung der Wirtschafts- und Kulturregion des Eisacktals, in der die kooperierenden Organisationen beheimatet sind. Es handelt sich deshalb um kein klassisches touristisches Wege-Projekt, sondern um ein Regionalentwicklungsprojekt, das qualitatives Wachstum und erhöhten Wohlstand und Lebensqualität durch Identifikation der Kernkompetenzen und einzigartige Qualitäten des Eisacktals, durch authentische und ökonomisch attraktive Produkte und Dienstleistungen für preisbereite, qualitätsbewusste Nachfrager erreichen möchte. Die Wirtschaftskreisläufe am Keschtnweg können und sollen als „Prototyp“ bzw. Musterbeispiel für weitere Projekte dieser Art im Eisacktal (z.B. Oswald-von-Wolkenstein-Weg) und in anderen Gebieten Südtirols dienen.
Erstes Ziel war die Entwicklung eines Geschäftsmodells, das die Wirtschaftskreisläufe im Kontext Kulturlandschaft Eisacktal etablieren soll, wobei der Keschtnweg als verbindendes Element dient. Dies mit dem Ziel, die lokale Wirtschaft zu stärken, gemeindeübergreifende, unternehmerische Initiativen und Produktentwicklung zu fördern, Kooperationen und Netzwerke anzuregen und Entwicklungspotentiale am Keschtnweg aufzuzeigen, sowie innovative Vermarktungswege zu erschließen. Bestandteil der Geschäftsmodelle sind auch Veranstaltungskonzepte sowie eine Aktionsliste für besondere Aktionen am Weg, die von verschiedenen Zielgruppen in Anspruch genommen werden können.
Im Rahmen verschiedener Arbeitssitzungen und Workshops wurden insbesondere:
- die Ist-Situation mit einer von den Beteiligten definierten Soll-Situation verglichen und ein konkreter Handlungsbedarf abgeleitet
- Potentiale des Keschtnweges mit Wirtschaftsvertretern besprochen
- ausgewählte Wirtschaftskreisläufe analysiert
- ein Markenbild zum Keschtnweg entwickelt
- Visionen zum Keschtnweg 2020 ausgearbeitet
die Interessensgemeinschaft „Anrainer am Keschtnweg“ aus der Taufe gehoben
Ein zweites Ziel des Projektes war die Konzeption und das Design von Installationen entlang des Keschtnweges, durch welche eine Magnetwirkung für Einheimische und Gäste erzielt werden sollte. Diese Installationen sollen anregen, weitere Besonderheiten am Weg zu entwickeln und Initiativen zu starten, damit der Keschtnweg lebendig bleibt und es wiederum gelingt, dass wirtschaftliche Initiativen auf fruchtbaren Boden fallen und damit den lokalen Arbeitsmarkt sichern.
Dazu wurden insbesondere:
- Literaturrecherchen und Expertenbefragungen durchgeführt
- ein Konzept für die Installationen bzw. die Beschilderung des Keschtnweges ausgearbeitet
- Basismaterialien für die Information geschaffen (insb. Fotografie, Design, Konzept Info-Stand)
- detaillierte Beschilderungskonzepte als Grundlage für weitere Planungen und Einrichtung der Strukturen ausgearbeitet
Das ESF-Projekt „Wirtschaftskreisläufe am Keschtnweg“ ermöglichte eine Fokussierung von inhaltlichen, personellen und institutionellen Ressourcen in verschiedenster Hinsicht. Es hat:
verschiedene AKTEURE UND INSTITUTIONEN zusammengebracht
- verschiedene GRUNDHALTUNGEN UND MOTIVATIONEN sichtbar gemacht
- sensibilisiert auf KOMMUNIKATION NACH INNEN (wie geht man miteinander um)
- sensibilisiert auf KOMMUNIKATION NACH AUSSEN (sich in weltweiter Konkurrenz Gehör verschaffen)
- Wechselspiel zwischen POLITIK UND WIRTSCHAFT aufgezeigt
- KOMPLEXITÄT DES VORHABENS sichtbar gemacht
Im Rahmen des letzten Workshops im Rahmen des Projektes im November 2011 ist die Idee eines Folgeprojektes zur Qualifizierung der Leistungsanbieter, allen voran der Landwirte im Hinblick auf die Professionalisierung des Angebotes entlang des Weges und zur Entwicklung konkreter Initiativen und Produkte entstanden. Diese Idee ist in das Projekt „Arbeitskreis Eisacktaler Keschtn“ im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (Maßnahme 111 – Untermaßnahme B) eingeflossen.
Weitere Details zu diesem Folgeprojekt finden Sie hier.
Finanzierung
Dieses Projekt der Bezirksgemeinschaft Eisacktal wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union, der Republik Italien und der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol im Rahmen des Europäischen Sozialfonds realisiert.