Zeit schenken im Ehrenamt

Heute wird "Ehrenamt" gleichbedeutend mit den Begriffen "Freiwilligenarbeit" und "Bürgerschaftliches Engagement" bzw. "Volontariat" verwendet. Die Bedeutung des Ehrenamtlichen Tuns und Wirkens kennen wir aus allen Gesellschaften der Geschichte, insbesondere da, wo es um die Versorgung der Armen, Kranken und Notleidenden ging. Von der privaten Caritas über die Nachbarschaftshilfe bis zur organisierten Tätigkeit in Vereinen reicht auch in Südtirol das Spektrum der ehrenamtlichen Arbeit.

Männer und Frauen, Jugendliche und Erwachsene sind mehr als 3.400 Verbänden, Vereinen oder Initiativen aktiv. Seit 1993 hat die Autonome Provinz das "Landesverzeichnis der ehrenamtlichen tätigen Organisationen" eingeführt. Viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens würden ohne Ehrenamtliche Problemen entgegensehen, obwohl die Mithilfe der Freiwilligen immer nur als Ergänzung und nie als Ersatz für öffentliche Dienstleistungen gesehen wird.

Prinzip der ehrenamtlichen Tätigkeit ist, dass für sie keine Vergütung entrichtet werden darf. Allerdings dürfen den Freiwilligen über die jeweiligen Organisationen, für die sie arbeiten, die tatsächlichen Kosten für ihre Tätigkeit erstattet werden (zum Beispiel Treibstoff für Fahrdienste, oder Holz für Schreinerarbeiten). Die Versicherung der ehrenamtlich Tätigen ist in Südtirol nicht bindend vorgesehen.

Nach den Bestimmungen des Landesgesetzes zum Ehrenamt (1991, 1997) ist festgelegt, dass ehrenamtliche Tätigkeit in allen Diensten des Sozialwesens möglich ist. Die Aufgaben und Leistungen der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richten sich nach den Zielsetzungen und dem Auftrag des jeweiligen Dienstes oder der Einrichtung.

Voraussetzungen für die ehrenamtliche Tätigkeit

Für den Dienst am Nächsten braucht es eine große Offenheit für die Nöte der Menschen. Daneben aber vor allem:

  • Die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit ohne Entgelt;
  • Den Wunsch, das eigene Wohlbefinden und die persönlichen Erfahrungen mit anderen zu teilen;
  • Respekt und Verständnis für andere Menschen;
  • Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit;
  • Engagement in der Zusammenarbeit mit der Organisation;

Gesellschaftliches Bewusstsein und Solidaritätsempfinden, Liebe zu den Menschen, und Zeit schenken geben den Schenkenden viel zurück. Sie stiften Sinn und geben Zufriedenheit. Zeit schenken gibt das sichere Gefühl einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation jener geleistet zu haben, die sich in einer weniger glücklichen Lage befinden als man selbst.

Deshalb, melden Sie sich, stellen auch Sie ihre Zeit zur Verfügung und werden Sie Mitglied des Ehrenamtes der Sozialdienste Eisacktal. Sie helfen und Sie gewinnen dabei!

Datei herunterladen: PDFDas Ehrenamt in der BZG Eisacktal

Über 100 Freiwillige für die Sozialdienste Eisacktal

Innerhalb der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal gibt es eine große Breite von Einsatzorten- und Möglichkeiten, wo Ehrenamtliche ihre Dienste anbieten können.

Zurzeit sind über 110 Frauen und Männer in das Verzeichnis der Freiwilligen eingetragen.

Ihre Tätigkeitsfelder sind sehr breit gestreut und umfassen:

  • Begleitdienste zu Fuß oder mit dem Auto (Arztvisite, Krankenhaus, Behörden)
  • Einkäufe erledigen
  • Zustellen von warmen Mahlzeiten ("Essen auf Räder")
  • Transport und Begleitung von Menschen mit Behinderungen
  • Dienst in der Übernachtungsstätte für Obdachlose Männer
  • Mithilfe im Frauenhaus
  • Spaziergänge
  • Besuche, vorlesen, Karten spielen
  • Aufsicht und Begleitung von Minderjährigen aus schwierigen Familiensituationen
  • "Leihoma, Leihopa" sein auf Zeit
  • Gartenarbeit
  • Hilfe bei Übersiedlung
  • Begleitung bei Ausflügen und Ferienmaßnahmen
  • Unterstützung von Asylantragstellern/Flüchtlingen

Ehrenamt hilft Not lindern

Durch die Mithilfe der Freiwilligen, deren Einsätze von der Direktion der Sozialdienste aus koordiniert werden, gelingt es in vielen Situationen:
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  • Hilfsbedürftigen, kranken oder alten Menschen ein möglichst langes Verbleiben zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld zu ermöglichen
  • Angehörige begleitend zu unterstützen
  • Hilfe zur Selbsthilfe zu fördern und Anregung dazu zu geben
  • Familien in Notsituationen schnell und unbürokratisch zu helfen (z.B. bei Ausfall eines Elternteiles, bei Übersiedelung, in schwierigen Lebenslagen)
  • Nachbarschaftshilfe zu fördern
  • Minderjährige zu begleiten
  • Familien zu stützen
  • Menschen mit Behinderungen Normalität zu ermöglichen
  • Kontakte aufzubauen und zu pflegen
  • Dienstleistungen abzurunden und zu ergänzen

Im Jahr 2019 haben die Helferinnen und Helfer 10.184 Stunden ihrer Freizeit anderen zur Verfügung gestellt.

Zeit schenken verbindet

Bevor die Ehrenamtlichen ihre Einsätze beginnen, werden sie in die Grundprinzipien der Mitarbeit und ihr spezielles Einsatzgebiet eingeführt.

Regelmäßig treffen sich die Freiwilligen zum Austausch, zur Weiterbildung und auch zur Geselligkeit. Die Mitgliedschaft wirkt wie die Zugehörigkeit zu einem Verein. Es entsteht eine emotionale Bindung zur Gruppe. Neue Interessentinnen und Interessenten spüren das positive Klima unter den Ehrenamtlichen und so gelingt es, wieder andere Frauen und Männer aller Altersgruppen, für den Dienst an den Schwächsten in unserer Gesellschaft zu gewinnen. Freundschaften und gegenseitige Unterstützung entstehen durch die gemeinsame Zielsetzung des Helfens.



 

Zuständig

DEU